Wie ich zu den Bachblüten kam…
Das erste Mal, dass ich mit Bachblüten konfrontiert wurde, war, als im Frühjahr 1999 eine Sheltie-Hündin Namens Kira bei meiner Mutter einzog.
Kira hatte schon einige Pflegestellen hinter sich und wirkte sehr schüchtern und verstört.
Sie hatte eine kleine Flasche Rescue-Tropfen im Gepäck.Von dieser Mischung sollte sie, nach Bedarf, ein paar Tropfen bekommen.
Neugierig um was es sich handelt las ich nach, wunderte mich und schenkte den Tropfen weiterhin keine Bedeutung.
Jahre später (´06 oder ´07) gab es eine stressige Zeit in der sich meine Gedanken ständig im Kreis drehten, das auch nachts konnte ich nicht abschalten. Eines Tages erinnerte ich mich an das kleine Fläschchen der Hündin und las mich etwas tiefer ins Thema. Ich suchte mir Blüten heraus, die ich für mich passend empfand und kann mich im Nachhinein gar nicht mehr so ganz daran erinnern wie es damals verlief. Irgendwie waren die Probleme eines Tages (oder besser Nachts) nicht mehr da und ich vergaß die Tropfen.
2012 begann ich mit meiner Ausbildung zur Heilkräuterexpertin. Zu Beginn der Ausbildung wurde auch über die Geschichte der Medizin gesprochen. In dem Kapitel über Dr. Bach lernte ich das, was in der deutschen Literatur vermittelt wird, z.B., dass die Bachblüten hergestellt werden, in dem eine Schale mit Wasser in die Nähe der Blumen gestellt wird und sich die Schwingungen der Pflanze auf das Wasser übertragen – das verstand ich nicht, es war mir zu esoterisch und mein Urteil über die Bachblüten war gefällt.
Im Frühjahr 2015 verbrachte ich ein paar Tage mit meiner Tochter in England. Sie traf sich mit einer Freundin und ich hatte den Himmel auf Erden: ein Leihwagen und Zeit nur für mich 🙂 . Ich fuhr durch die Berkshires, besuchte eine Kräuterfarm mit Restaurant, bewunderte Stonehenge und genoss die Zeit. An einem Tag suchte ich die Tourist-Information auf, um mich dort zu erkundigen, was ich noch unternehmen könne. Leider war das Büro geschlossen, aber draußen am Fenster hing ein Plakat: ‚Kräuterwanderung auf dem Friedhof, Newtown Road, Cemetery‘
Da ich mir nicht vorstellen konnte, wie das gemeint war, ging ich zu diesem Friedhof.
Anders als deutsche Friedhöfe, sind die alten englischen Gräber nur an großen Grab- steinen zu erkennen. Sie stehen verstreut auf dem Friedhof und dazwischen wächst das Gras und auch viele andere Pflanzen. Die Kräuterwanderung war einmalig, denn die echte Kräuterfrau war krank und die Vertretung kämpfte sich durch ein Kräuterbuch gespickt mit Zettelchen von der armen Kranken. Aber wir beide hatten Spass und gingen zu zweit über den Friedhof. Ich kannte die englischen Begriffe der Pflanzen genauso wenig wie sie die lateinischen, die ich mir auch erst noch einprägen musste. Aber es funktionierte irgendwie. Wir waren fast am Ende, als wir auf zwei Frauen stießen, mit denen wir uns noch kurz unterhielten. Schon im Befriff weiter zu gehen sagte eine der Damen zu mir: ‚wenn sie an Kräutern interessiert sind, ist der ‚Batch-Garden‘ bestimmt etwas für sie, er ist in Wallingford‘ (das konnte ich mir gleich merken, da ich mein Jahr als Au-Pair in Amerika in Wallingford/ Connecticut verbracht hatte).
Wieder in meinem Hotelzimmer angekommen versuchte ich im Internet etwas über diesen Garten herauszufinden. Goggle spuckte mir folgende Information aus:
Bach Center, Mount Vernon, Wallingford OX10 0PZ, Vereinigtes Königreich
…da fielen mir wieder diese ‚esoterischen‘ Tropfen ein.
Da ich aber noch Zeit zur Verfügung hatte und mich das englische Wallingford lockte, machte ich mich auf den, dazu noch recht kurzen, Weg. Ca. 30 min später wurde die Straße immer enger und ich dachte schon, ich hätte mich verfahren, als ich ‚Mount Vernon‘ erreichte.
Leider stand ich vor verschlossener Tür, aber als ich gerade wieder gehen wollte kam Emma, die Gärtnerin wie ich später erfuhr, auf einem Fahrrad um die Ecke. Sie hatte Milch für die Handwerker geholt und bot mir auch direkt einen Tee an. Sie bat mich ins Haus, zeigte mir die Räume in denen Dr. Edward Bach seine Patienten empfing und verschwand in der Küche um den Tee zu bereiten.
Da stand ich nun und schaute mich um. In einem zweiten Raum lag Literatur in verschiedenen Sprachen aus. Ich blätterte darin und las zu meinen Erstaunen, das Dr. Bach seine Muttertinktur gar nicht so hergestellt hat, wie ich es vorher gelesen habe. Er hat (an einem wolkenlosen heißen Tag) Blüten ins Wasser gegeben und diese Schüssel für 3 Stunden in die pralle Sonne gestellt, d.h. er hat einen Auszug gemacht. Bei anderen Pflanzen hat er Teile genommen und sie eine halbe Stunde lang in Wasser gekocht, das ergibt sehr starken Tee. Dieses Wasser hat er abgegossen und mit der gleichen Menge Brandy haltbar gemacht. Das war die Mutter-Tinktur. Von dieser Tinktur kamen 2 Tropfen in 30ml Brandy = Stock-Bottles. Dieses ist die Mischung, die es auch in Deutschland zu kaufen gibt.
Mit diesen, für mich neuen, Informationen war mein Interesse geweckt. Nachdem mir Emma meinen Tee gab und mir das Haus und die neuen Seminarräume zeigte, verbrachte ich noch etwas Zeit im Garten. Ein wundervoller Ort, an dem jede Pflanze wachsen darf, wo es ihr gefällt. Ich deckte mich mit Literatur ein und verließ diesen erholsamen Ort.
Wieder zu Hause blieben meine Gedanken bei den Bachblüten. Ich kam aber vorerst nicht dazu, in die Bücher zu schauen.
Während einer meiner Kräuterwanderungen, im darauffolgenden Mai, lernte ich eine Dame kennen, die vor einigen Jahren eine Bachblüten-Ausbildung in Hamburg gemacht hat. Die nächste Kräuterwoche im Blick, machten wir bald darauf einen Termin für einen Info-Abend für Interessierte fest. Dieser Abend war leider spärlich besucht, aber sehr interessant – mein Interesse mehr über die Blüten zu erfahren wuchs.
Durch Zufall entdeckte ich im Internet die website von Patricia Reeve-de Becker aus Köln. Die Engländerin ist ‚Bach Foundation Registered Practicioner‘ und Trainerin in Deutschland. Als ich dann auch noch entdeckte, dass sie die Bücher ins deutsche übersetzt hat, die ich im Bach-Center erworben hatte, war der Entschluss schnell gefasst bei ihr einen Kurs zu belegen.
Ich wurde nicht enttäuscht, sie vermittelt das Wissen und die Auswahl der Bachblüten, so wie Dr. Edward Bach es geschrieben hat, ganz ohne später ‚Dazugedichtetes‘ und auch ohne den esoterischen Touch. In der Auswahl der Bachblüten liegt sehr viel Psychologie, nicht jede Blüte hilft jedem bei den gleichen Beschwerden. Sie muss individuell auf das Persönlichkeitsbild abgestimmt werden.
Fertige Mischungen, pendeln oder Karten ziehen sind, laut Dr. Bach, bei der Auswahl der richtigen Blüte nicht zielführend. Einzig die Krisen-Mischung, die Dr. Bach für Notfälle entwickelt hat, ist eine fertige Rezeptur.
Nachdem ich nun Level 1 & 2 der Internationalen Bachblütenausbildung abgeschlossen habe, freue ich mich auch den Level 3 Kurs bei Patricia Reeve-de Becker zu besuchen um mich danach in England am Bach Center regestrieren zu lassen.
Frauke Möschler, August 2016
update: mein Level3 Kurs startet im März 2017…ich freue mich darauf 🙂
Es ist geschafft! Seit dem 9. August 2017 darf ich mich offiziell BFRP (Bach Foundation Registered Parctitioner) nennen, das heißt ich bin nun im Bach Center registrierte Beraterin und arbeite nach dem Code of Practice (cop_german).